Annäherung ans schweizerdeutsche Konsonantensystem

Caveat (8.8.16): Der Artikel ist von meinem alten Blog importiert und der Vollständigkeit halber hier. Aus heutiger Sicht würde ich ihn als teilweise unwissenschaftlich bezeichnen.

Die Häufung des „Ach-Lauts“ ist für Auswärtige bezeichnend fürs Schweizerdeutsche. Historisch hängt dies mit dem Zweiten Germanischen Lautwandel zusammen, den das Hochalemannische (das nicht ganz deckungsgleich mit dem geografischen Begriff „Schweizerdeutsch“ ist) im Gegensatz zum restlichen Hochdeutschen „ganz fertig gemacht“ hat.

Nach der Lektüre der folgenden, – bewusst, dass das noch nicht die ganze Wahrheit ist – als „Annäherung“ betitelte Abhandlung über das Schweizerdeutsche Konsonantensystem sollte klar sein, weshalb das /x/ – so die phonetische Schreibweise des „Ach-Lauts“ – im Schweizerdeutschen öfter vorkommt als im Hochdeutschen.

Ich werde an manchen Orten pauschalisieren, aber natürlich ohne Seich zu erzählen. Der Graubündner Dialekt, der Walliser Dialekt (bzw. Höchstalemannisch, das ja schon im Berner Oberland und in der Innerschweiz beginnt) und der Basler Dialekt sind ausdrücklich ausgenommen, da diese Dialekte weitere Eigenheiten haben, auf die einzugehen die Angelegenheit noch mehr verkomplizieren würde.

Die Annäherung geht (sozusagen kontrastiv) vom Hochdeutschen (=Hd., im Sinne von Standarddeutsch) aus. Für eine allgemeine Annäherung ans Schweizerdeutsche verweise ich auf den Artikel, den ich hier vor ca. einem Jahr dazu veröffentlicht habe.

labiale Reihe

Beginnen wir bei den labialen Konsonanten (Grafik: pink=Hochdeutsch, gelb=Schweizerdeutsch). Der Frikativ /f/ und die Affrikate /pf/ sind gleich verteilt, wie Wortpaare beweisen (Beispiele für Anlaut, Inlaut, Auslaut): Faden vs. Fade, Tafel vs. Tafle, Hof vs. Hof; Pfanne vs. Pfanne, tropfen vs. tropfe, Knopf vs. Chnopf.

Der hochdeutsche stimmlose bilabiale Plosiv /p/ (mit Allophon [pʰ]) hat zwei Entsprechungen in chd. /p/ und /pʰ/: Pelz, Pass oder Puff werden ohne Aspiration gesprochen, Panter, Park oder Piercing aspiriert. Bei älteren Wörtern scheint tendenziell die Aspiration zu fehlen. Spricht man Pelz mit Aspiration, bekommt es für meine Ohren einen „hochdeutschen Anstrich“.

Soweit könnte man sagen, dass /p/ und /pʰ/ nur Allophone seien, da es verständlich bleibt, wenn eine Aspiration fehlt oder dazukommt. Doch es gibt eine Reihe von Wörtern, bei denen die Aspiration meines Erachtens phonemische Qualität hat. Deren hochdeutsche Entsprechung ist beh-, das zu /pʰ/ zusammengezogen wurde: bhalte /’pʰaːltə/ („behalten“), Bhaltis /’pʰaːltis/ (kleines Geschenk von einer Firma), bhoupte /’pʰoʊptə/ („behaupten“, berndeutsch; in anderen Dialekten behaupte) etc.

E pallti Ladig, ohne Aspiration, ist „eine geballte Ladung“ – womit wir bei einer Gruppe wären, die immer unaspiriert ist: Partizipien, deren hochdeutsche Entsprechungen mit geb- beginnen: plibe (von bliibe, „bleiben), paue (von baue, „bauen“) oder proocht (von bringe, „bringen“). Ein Minimalpaar, das beweist, dass die Aspiration ein phonologischer Unterschied ist, wäre e pallti Ladig („eine geballte Ladung“) mit /p/ vs. Da bhalti! („Das behalte ich“!) mit /pʰ/.

Auch mit /p/ und nicht mit /b/ gesprochen werden Puur („Bauer“) und Pier („Bier“) oder Plöffer („Bluffer“). Und ein /p/ entsteht auch, wenn ein wortinitiales /b/ mit vorhergehenden Plosiven „verschmolzen wird“, z.B. d’Bank /paŋk/ („die Bank“) oder schnell ausgesprochenes Handball /’hampal/. Solche Sandhi-Phänomene sind typisch fürs Schweizerdeutsche – die Verkürzung von behalten zu bhalte, wo /b/ und /h/ zu /pʰ/ werden, ist ein ähnlicher Vorgang. In den Grafiken sind nur die wortinternen Sandhi mit Verbindungsstrichen vermerkt, die wortübergreifenden wären noch ein viel grösseres Kapitel… So wird z.B. d’Frau bzw. d Frau („die Frau“) mit /pf/ gesprochen, /pfrau/.

Dann bliebe noch /b/, der stimmhafte bilabiale Plosiv (im Hochdeutschen mit Allophon [p] am Wortende). Im Schweizerdeutschen wird /b/ nicht durch Stimmhaftigkeit, sondern durch Länge bzw. Gespanntheit (Lenis) von /p/ (Fortis) unterschieden. Unser /b/ ist also ein weniger intensives /p/. Phonetisch geschrieben wird es meist mit einem Kringel für Stimmlosigkeit, /b̥/.

Zur Verschriftlichung (unterste, schwach gelbe Reihe in der Grafik): /p/, /pf/ und /b/ sind kein Problem, etwas schwieriger verhält es sich mit der Verschriftlichung von /p/ und /pʰ/. Da es kein standardisiertes Schweizerdeutsch gibt und damit keine offizielle Schreibung, greifen wir meist auf das Hochdeutsche zurück: <p> steht für /p/ und /pʰ/, weil Wörter wie Park /pʰark/ und Pass /pas/ hochdeutsch beide mit <p> geschrieben werden. <b> kann in Wörtern wie broocht /prɔːxt/ statt <p> verwendet werden, weil es eine Form von bringe ist und etymologisches gbroocht blöd aussähe. Ein chd. /pʰ/, das hd. beh- entspricht, wird meist <bh> geschrieben.

Langsam schreibe ich mich in Stimmung… 😉

alveolare Reihe

Weiter geht es mit der Reihe der an den Alveolen produzierten Konsonanten. Das Bild ist im Grossen und Ganzen dasselbe wie bei den Labialen: Frikativ /s/ und Affrikate /ts/ sind deckungsgleich, das stimmhafte /d/ ist im Schweizerdeutschen nicht stimmhaft, sondern eine Lenis /d̥/. Die Affrikate /ts/ wird, analog dem Deutschen, als <z> (Zange), <tz> (Latz) oder <ts> (stets) verschriftlicht. Es lässt sich keinen Hang zu einer eigenständigen Schreibung erkennen, die näher am Gesprochenen ist. Für die bessere Lesbarkeit greifen wir, wenn wir Schweizerdeutsch schreiben, auf vertraute orthografische Konventionen des Hochdeutschen zurück. Nur als Sprachspiel liest oder schreibt man eventuell Dinge wie Tsüri („Zürich“), das dann als augenzwinkernde Verfremdung erscheint.

Es gibt ein Paar Wörter, wo hochdeutsches /d/ schweizerdeutschem /t/ entspricht, z.B. danke /tanke/ und dumm /tumm/. Darum das <d> als Schreibung für /t/ auf der Ebene der Verschriftlichung.

Deutsches /t/ entspricht wiederum einer behauchten Variante /tʰ/ und einer nicht behauchten /t/. Hier scheint mir die Verteilung jedoch, anders als bei /p/ und /pʰ/, sehr ungleichmässig verteilt: /tʰ/ kommt nur in wenigen Wörtern „zwingend“ vor wie Team oder Tee, sogar bei vielen Fremdwörtern ist nach meinem Gefühl beides möglich, z.B. bei Terrarium oder Texas, wobei /teksas/ einen „bünzlig-gemütlichen“ Beigeschmack hat, /tʰeksas/ etwas Distanziertes… Aber ich lasse mich auf die Äste raus.

Auch hier gibt es Fälle von Zusammenzug: /d+h/ > /tʰ/, z.B. d’Hoor /tʰɔːr/ („die Haare“); /d+d/ > /t/, z.B. d Daniela („die Daniela“) /taniela/; /d+s/ > /ts/, z.B. d Sabi („Die Sabine“) /tsabi/ (vgl. d Frau /pfrau/). Doch dies sind alles Fälle von wortübergreifendem Sandhi, darum keine Verbindungslinien.

velare Reihe

Und jetzt wird’s endlich richtig „schön“ (im Sinne von „verworren“), denn bei der velaren Reihe kommt das „Schweizer K“ zum Zuge (also /kx/). Dieses hat das Hochdeutsche gar nicht und deshalb sieht in dieser Reihe alles noch etwas anders aus, aber im Prinzip natürlich gleich… Konkret: Auch hier gibt es im Schweizerdeutschen fünf Varianten, im Hochdeutschen jedoch nur drei, so dass die Lautentsprechungen etwas anders sind als bei den vorhergehenden Artikulationsorten, was dann auch Auswirkungen auf die Verschriftlichung hat.

Von „Schweizer K“ habe ich gesprochen, weil ein geschriebenes <k> schweizerdeutsch standardmässig als /kx/ ausgesprochen wird. Das scheint unser Prototyp eines k zu sein – was natürlich Probleme mit sich bringt: wie schreibt man dann, wenn man Mundart schreibt, ein /k/, wie ein /kʰ/? Und natürlich will das „postplosive Kratzen“ den Kindern wegerzogen werden, wenn sie Hochdeutsch lesen. PolitikerInnen, die ihre Verbundenheit mit der Schweiz in Abgrenzung zu Deutschland und der Welt allgemein ausdrücken wollen, unterstreichen das auf der phonetischen Ebene oft durch die konsequente – kchonsequente – Aussprache von /k/ als schweizerdeutsch angehauchtes /kx/, wenn sie Hochdeutsch sprechen.

Zuerst mal das, was mehr oder weniger gleich ist. Da wäre hd. /x/ (mit Allophon [ç] vor vorderen Vokalen und den Allophonen /ʃ,k/ am Wortanfang, vgl. China), das immer chd. /x/ entspricht: suchen vs. sueche, Bach vs. Bach.

Den Wörtern, die im Hochdeutschen ein /k/ haben (Allophon /kʰ/ wortinitial), entspricht im Schweizerdeutschen – wie schon erwähnt – prototypisch die Affrikate /kx/, die es im Hochdeutschen nicht gibt: hd. komisch /k-/ vs. chd. komisch /kx-/, hd. locker /-k-/ vs. chd. locker /-kx-/, hd. Sack /-k/ vs. chd. Sack /-kx/.

Die Entsprechung zu hochdeutsch /k/ kann aber wortinitial auch /x/ sein: klein vs. chlii. Die Verteilung von wortinitialem /x/ vs. /kx/ scheint mir ausgewogen. Neuere Wörter haben eher /kx/, so komisch (im Deutschen ab dem 15. Jh. bezeugt), krass (18. Jh.) oder Computer. Wörter aus dem germanischen Urwortschatz dagegen haben /x/: Chile (Kirche), Charte (Karte) oder Chnüü (Knie).

An dieser Stelle ist ein kurzer Exkurs ins Diachrone (die historische Linguistik) angebracht. Die Zweite Germanische Lautverschiebung – DER Klassiker der germanischen Linguistik! –, die nur das Hochdeutsche im linguistischen Sinn (wozu ja auch die Schweizer Dialekte gehören) durchgemacht hat, hat die stimmlosen Plosive /p,t,k/ zu /(p)f,(t)s,(k)x/ verschoben – nur eben, dass ausser den hochalemannischen Dialekten (und und höchstalemannischen Dialekten wie Walliserdeutsch, die ich aussen vor gelassen habe) die Verschiebung von /k/ zu /(k)x/ nicht durchgeführt wurde. Das sieht man, wenn man Hochdeutsch, Schweizerdeutsch und Englisch vergleicht: bei den Labialen und Alveolaren geht Hochdeutsch mit dem Schweizerdeutschen, hd./chd. Pfeffer vs. engl. pepper, hd./chd. Wasser vs. engl. water, aber chd. Chind vs. hd. Kind und engl. kid.

Weiter zu schweizerdeutschem /k/. In einigen Fällen entspricht hochdeutsches /k/ schweizerdeutschem /k/: Hoogge vs. Haken, Lagg vs. Lack, Lugge vs. Lücke, güggsle vs. kucken, Egge vs. Ecke. Dies scheint nur im Inlaut und Auslaut möglich zu sein. Ein /k/ am Wortanfang entspricht der hochdeutschen Vorsilbe ge-, die vorwiegend für zur Partizipbildung zum Einsatz kommt (vgl. Elision des unbetonten <e> in der hochdeutschen Vorsilbe be- > bhalte, oben): gää /kɛː/ („gegeben“, zum Infinitiv gää /gɛː/), gmacht /kmaxt/ („gemacht“, zum Infinitiv mache /maxə/) etc.

Das schweizerdeutsche /kʰ/ ist keine Version des hochdeutschen /k/ (wie dies analog zu /tʰ/ und /pʰ/ denkbar wäre), da hd. /k/ seine Entsprechung ja in den chd. /x/-Lauten findet. Schweizerdeutsches /kʰ/ entspricht hochdeutschem geh-: gha /kʰa/ („gehabt“), Ghalt, ghallt /kʰalt/ („Gehalt“/“gehallt“, ausgesprochen wie hochdeutsch kalt /kʰalt/, das auf Schweizerdeutsch chalt heisst) etc. Dieses Sandhi ist analog zu bhalte (s.o.), doch anders als bei /pʰ/, das hochdeutsch beh- oder /p/ entspringen kann, entspricht /kʰ/ immer geh-, nie hochdeutschem /k/.

Das schweizerdeutsche /g̥/ entspricht wieder bis auf die stimmlose Realisierung dem deutschen /g/.

Damit kämen wir noch zur Verschriftlichung. Grundsätzlich lesen wir SchweizerInnen ja <k> als /kx/, deshalb brauchen wir eine andere Verschriftlichung für /k/ (für /x/ haben wir die deutsche Schreibweise <ch> übernommen). Bei den Partizipien wird oft einfaches <g> verwendet: gää /kɛː/ (gleich geschrieben wie der Infinitiv /gɛː/! – weil ggää seltsam aussieht), grennt /krɛnt/ („gerannt“) – dass bei Dialekten im Berner Raum die Realisierung „weicher“ ist, d.h. eher gegen /g/ tendiert, also /grɛnt/, mag dies begünstigen. Man sieht aber auch die Schreibweise mit <gg> bei Partizipien ggange/gange, und bei nicht-Partizipien (die ja /k/ nur im Inlaut oder Auslaut haben) ist sie Pflicht: Hoogge /hɔ:kə/.

Eine Besondere Herausforderung sind schweizerdeutsche Partizipien, die hd. gek- entsprechen: choche („kochen“) wird mit Partizip-Präfix zu /kxoxt/, aber schreibt man jetzt kocht (eigentlich logisch bei /kx/) oder gchocht (um ersichtlich zu machen, dass die Form zum Paradigma choche gehört)?

Was heisst das jetzt?

Ich fasse zusammen: Das Schweizerdeutsche hat an den drei Artikulationsorten von Konsonanten jeweils fünf Artikulationsvarianten, die allesamt Phoneme sind (keine Allophone), während das Deutsche nur jeweils drei oder vier Phoneme hat. Die Artikulationsarten sind jeweils: Frikativ, Affrikate, stimmloser Plosiv unaspiriert, stimmloser Plosiv aspiriert, stimmloser Plosiv Lenis (entspricht dem hd. stimmhaften Plosiv).

In dieser Systematik fehlen einige Konsonanten wie <w> /v/, <sch> /ʃ/, <tsch> /tʃ/ und die Nasale. Diese entsprechen weitgehend (von der Systematik her) den deutschen Konsonanten, soweit ich das beurteilen kann. Man müsste auch noch die Sandhi-Phänomene weiter aufdröseln, die beim Zusammentreffen von Konsonanten auftreten, und dann könnte man noch Lenis vs. Fortis weiter behandeln (/maxe/ vs. /maxːe/, /pfane/ vs. /pfanːe/)… Doch mir ging es vor allem darum, aufzuzeigen, dass die Systematik des schweizerdeutschen Konsonantensystems nicht deckungsgleich ist mit der des Hochdeutschen.

Wer diese Systematik und die hochdeutsch-schweizerdeutschen Entsprechungen verstanden hat, besitzt das Rüstzeug, um das Konsonantensystem des Schweizerdeutsch systematisch zu verstehen und Verschriftlichung oder abweichende Entsprechungen zum Hochdeutsch zu vergleichen. Letztere habe ich bisher verschwiegen; anscheinend sind wir uns in einigen Fällen nämlich selbst nicht einig, was in welche Kategorie gehört:

  • „gehabt“: Varianten gha /kʰa/ und ka /kxa/, ebenso gheie /kʰajə/ oder keie /kxajə/
  • „Rakete“: Varianten Ragete /-g̥-/ und Rakete /-kx-/
  • Tom würde ich /tʰom/ aussprechen, Thomas /tomas/
  • bei /t/ vs. /tʰ/ gibt es Spielraum: Thurgau könnte man beispielsweise mit oder ohne Aspiration aussprechen
  • in St. Gallen sagt man öfter /k/ statt /kx/: Frangge („Franken“), tangge („danke“)
  • die Türkei bezeichnet man nicht nur in St. Gallen neben Türkei /-kx-/ auch als Türggei /-k-/
  • „Kleider“ sind Chleider /x-/ oder Kleider /kx-/, „eine Klage“ e Klag /kx-/ oder e Chlag /x-/ – das Kino /kx-/ heisst in Bern Chino /x-/

Es gibt also ein System von verschiedenen Schubladen, doch die einzelnen Wörter reihen wir zum Teil verschieden ein. Im St. Galler Dialekt besteht eine Tendenz, Wörter eher in Kategorie des unaspirierten /p,t,k/ zu tun, in Bern eine Tendenz, die Sandhi-Konsonanten weicher auszusprechen.

Wo begegnet mir das im Alltag?

Das erste Beispiel sind natürlich dialektale Unterschiede, wie die gleich zuvor genannten.

Ein Fall, wo uns die Verschriftlichung von /k/ als <gg> in die Quere kommt, ist das Wort blogge („bloggen“): Das <gg> verleitet (zumindest mich) dazu, es als /’blokə/ auszusprechen (wie Bagger /baker/), doch im Englischen und Deutschen dient das in der Orthografie geminierte <gg> nur dazu anzuzeigen, dass das /o/ kurz ist.

Schon kurz angetönt habe ich, warum ein /kx/ (ein „kratziges k“) als bewusste sprachliche Abgrenzung gegen Deutschland eingesetzt werden kann (wenn man Hochdeutsch spricht): es hat, soziolinguistisch gesehen, die Bedeutung „ich bin ein Schweizer“. Ähnlich könnte man auch eine absichtliche Nicht-Aspiration einsetzen. Ich habe mich allerdings noch nie darauf geachtet, ob das gemacht wird.

Klar sollte auch sein, warum wir /ɛks’kysi/ („Entschuldigung“, von frz. excusez) nicht mit <k>, äxküsi, schreiben, obwohl wir ein /k/ sprechen (es würde /ɛks’kxysi/ ausgesprochen).

Ein schönes PDF mit allen Lautentsprechungen steht zum Download bereit (allerdings ohne Verschriftlichungs-Ebene, die hat nicht mehr draufgepasst).

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