Rhetorische Implikation

Alle reden über die Arena vom letzten Freitag, 16. Mai, unter anderem mit dem Mann, der weiss, was das Volk will: Christoph Blocher. Ich möchte gar nicht weiter auf den Inhalt eingehen, sondern eine linguistische Feinheit herauspicken. Mir sind einige rhetorische Höhenflüge des oben genannten Herrn aufgefallen (Minute 50-52 und 1:12, Betonung kursiv):

[und Ihr wönd] eifach nid wohrhaa, wies isch.

Losed Sie…! Losed Sie…!

Ez mon ich Ihne sege, das isch e Tatsach.

Und ez mönd Sie gseh, […]

Nun ja, und was sagt uns jetzt das? Oder vielmehr: was soll uns das suggerieren? (eindrücklicher ist natürlicher, wenn man das Video schaut, Link oben)

Obwohl nie explizit gesagt, wird durch die Wahl dieser Floskeln und durch die Betonung impliziert, dass der Redner ein abgeklärter Typ ist und mehr weiss als die anderen. Er kennt die (unbequeme) Wahrheit und scheut sich nicht, sie zu sagen. Die Wörter transportieren also keinen diskursrelevanten Inhalt, doch es schwingt etwas mit, das wir fast instinktiv verarbeiten, ohne es bewusst wahrzunehmen.

Sprache ist eben mehr als Laute, Worte oder Sätze.

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